Statement zur Kritik an Ahmad Mansour
Zur Kritik an Ahmad Mansour erklärt Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesjustizministerin a.D.
Stellv. Vors. der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit und Antisemitismusbeauftragte des Landes NRW
Ahmad Mansour ist wegen seines Engagements auch bei der Untersuchung der Antisemitismus-Vorwürfe gegen die Deutsche Welle (DW) massiver Kritik ausgesetzt, die teilweise Rufmord Charakter hat. Deshalb bedarf es der Aufklärung und Richtigstellung.
Ich bin zusammen mit Ahmad Mansour und seiner Initiative MIND Prävention den Vorwürfen gegen die DW nachgegangen. Wir haben gemeinsam mit seiner Frau Beatrice Mansour, beide leiten MIND präventiv, eine Befragung von mehr als 20 Personen mit deren Einverständnis in Deutsch, wenige Male in Englisch vorgenommen. Es waren allgemeine Fragen zur Arbeit und zu manchen Beiträgen in den sozialen Medien, die teilweise in arabischer oder englischer Sprache verfasst waren und aus dem Arabischen von Ahmad Mansour und seinem Team für mich übersetzt wurden. Genau deshalb waren von Medien Antisemitismus Vorwürfe erhoben worden.
Wir sind zu einer differenzierten Bewertung gekommen und haben manche Vorwürfe für berechtigt gehalten, manche auch nicht. Von Vorurteilen oder Vorverurteilungen kann überhaupt keine Rede sein. Wir haben keine arbeitsrechtlichen Bewertungen vorgenommen, das war nicht unser Auftrag.
Letztendlich geht es den Kritikern auch gar nicht um eine differenzierte Betrachtung. Wer Israel nicht immer und nicht immer sofort kritisiert, ist in ihren Augen ein Verräter der palästinensischen Sache. Da ist Ahmad Mansour ein gern benutztes Feindbild. Denn er bezieht Haltung, hat eine klare Meinung und viel Ahnung.
Über politische Auffassungen zur Politik Israels kann und muss man streiten, persönlichen fadenscheinigen Angriffen mit dem Ziel, den guten Ruf Ahmad Mansour zu ruinieren, muss man entgegentreten.
Ich habe Ahmad Mansour als sehr kenntnisreichen Experten kennen - und schätzen gelernt. Wir brauchen ihn für die kontroverse Debatte um den politischen Islam und den Antisemitismus.