Sabine Leutheusser-Schnarrenberger studierte Rechtswissenschaft in Göttingen und Bielefeld. Auf das erste juristische Staatsexamen 1975 folgte das zweite 1978. Zwischen 1979 und 1990 arbeitete Leutheusser-Schnarrenberger beim Deutschen Patentamt in München, zuletzt als Leitende Regierungsdirektorin. 1990 wurde sie für die FDP in den Deutschen Bundestag gewählt und zwei Jahre darauf Bundesministerin der Justiz. Von diesem Amt trat sie 1996 nach der Entscheidung der Koalition für den Großen Lauschangriff zurück und konzentrierte sich auf ihre Arbeit als Abgeordnete. Hier war sie unter anderem rechtspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion und zwischen 2001 und 2002 sowie von 2005 bis 2009 stellvertretende Fraktionsvorsitzende. In der 17. Wahlperiode wurde Leutheusser-Schnarrenberger abermals zur Bundesjustizministerin berufen. In der Landespolitik war sie von 2000 bis 2013 als Vorsitzende der FDP Bayern aktiv, bundespolitisch von 1992 bis 2013 als Mitglied des Präsidiums der FDP, zuletzt als stellvertretende Bundesvorsitzende.
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger ist seit 2014 Mitglied des Vorstandes der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit.
Seit Januar 2019 ist sie außerdem ehrenamtliche Antisemitismusbeauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen. Ihr Büro ist in der Staatskanzlei der Landesregierung in Düsseldorf. Mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist sie Ansprechpartnerin für Betroffene. Sie unterstützt gesellschaftliche Initiativen gegen Antisemitismus und setzt sich für präventive Maßnahmen gegen Antisemitismus ein.
Sie ist erreichbar unter: antisemitismusbeauftragte@stk.nrw.de
Ausbildung
1970 Abitur in Minden
1970–1975 Studium der Rechtswissenschaft in Göttingen und Bielefeld
1978 Zweites juristisches Staatsexamen
Beruflicher Werdegang
1979–1990 Tätigkeit beim Deutschen Patentamt in München, zuletzt als Leitende Regierungsdirektorin
1990–2013 Mitglied des Deutschen Bundestages
1992–1996 Bundesministerin der Justiz, Rücktritt wg. des gr. Lauschangriffs
2009–2013 Bundesministerin der Justiz
Politische Ämter
1990–2013 Abgeordnete der FDP im Deutschen Bundestag
1992–2013 Mitglied des Präsidiums der FDP
2000–2013 Landesvorsitzende der FDP Bayern
2001–2002 und 2005–2009 Stellvertretende Vorsitzende der FDP im Deutschen Bundestag
seit 2002 Kreisrätin in Starnberg
2003–2009 Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarats
2011–2013 Stellvertretende Bundesvorsitzende der FDP
seit 1994 Mitglied der Theodor-Heuss-Stiftung
seit 2001 stellv. Vorsitzende der Theodor-Heuss-Stiftung
seit 2005 Mitglied des Stiftungsrates der Sebastian Cobler Stiftung
seit 2014 Mitglied des Vorstandes der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit
Ehrenamtliche Funktionen
Stellv. Vorsitzende der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit
Stellv. Vorsitzende der Theodor-Heuss-Stiftung
Seit Januar 2019 Antisemitismusbeauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen
Seit Oktober 2018 Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung Bundespräsident Theodor-Heuss-Haus
Mitglied des Stiftungsrates der Sebastian Cobler Stiftung
Stellv. Vorsitzende des Förderkreises der Magnus-Hirschfeld-Stiftung
Ehemaliges Mitglied im Beirat von Google zum Recht auf Vergessen
Vorsitzende des Kuratoriums der Theodor-Heuss-Haus-Stiftung
Mitglied im Beirat der Postcode Lotterie
Vorsitzende des Rates der AGORA Digitale Transformation der Mercator Stiftung
Auszeichnungen
Hamm-Brücher-Medaille
Paul-Klinger-Preis der Deutschen Angestellten Gewerkschaft
Mona Lisa Frau des Jahres
Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
Verdienstorden des Freistaates Bayern
Max-Alsberg-Preis des Vereins Deutsche Strafverteidiger e.V.
Arnold-Freymuth-Preis der Arnold-Freymuth-Gesellschaft
Datenschutzpreis der Gesellschaft für Datenschutz und Datensicherheit e.V.
Max-Friedlaender Preis des Bayerischen Anwaltverbandes
Preis der Jülicher Gesellschaft für Zivilcourage, Solidarität und Toleranz
Veröffentlichungen (Auswahl)
- Innere Sicherheit. Herausforderungen an den Rechtsstaat. Heidelberg 1994
- Zwischen Einbürgerung und politischer Partizipation „ausländischer Mitbürger“.
Welchen Spielraum gewährt der demokratische Rechtsstaat in Deutschland? In:
Christian Büttner und Berthold Meyer: Integration durch Partizipation. „Ausländische
Mitbürger“ in demokratischen Gesellschaften. Frankfurt am Main/New York 2001, S.
31–43 - Auf dem Weg in den autoritären Staat. In: Blätter für deutsche und
internationale Politik 1/2008, S. 62–70 - Vom Recht auf
Menschenwürde. 60 Jahre Europäische Menschenrechtskonvention. Tübingen
2013. (Hrsg.)
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, „Haltung ist Stärke, was auf dem Spiel steht“,
Kösel Verlag 2017.